Die Erlanger Hupfla erhalten als Mahnmal der Geschichte
Die Max-Planck-Gesellschaft plant auf dem Uni-Nordgelände den Bau eines "Zentrums für Physik und Medizin" (ZPM). Für diesen Neubau sollen die letzten Überreste der historischen Heil- und Pflegeanstalt ("Hupfla") abgerissen werden.
Bei dem Gebäude, das gegenwärtig noch von der Universität genutzt wird, geht es nicht nur um ein historisch erhaltenswertes Gebäude, sondern um eines, das Zeugnis ablegt über die Schrecken der NS-Zeit. So wurden im Rahmen der sogenannten T4-Aktion des Euthanasieprogramms von der Erlanger Heil- und Pflegeanstalt aus zwischen dem 1. November 1940 und dem 24. Juni 1941 insgesamt 908 Patienten (347 Männer und 561 Frauen) in Tötungsanstalten gebracht. Dabei stammten 531 aus der Erlanger Einrichtung, 377 aus karitativen Pflegeanstalten und den Vorläufern der Bezirkskliniken Ober- und Mittelfranken, die ab Oktober 1940 nach Erlangen verlegt worden waren.
Viele Jahrzehnte gerieten die Morde in unserer Stadt in Vergessenheit. Erst seit wenigen Jahren erinnern am Maximiliansplatz ein Gedenkstein an alle Opfer und Stolpersteine an die ermordeten jüdischen Patienten.