ErstunterzeichnerInnen: Mario Bock, Hajo Ehnes, Wolfgang Lederer, Werner Lutz, Johannes Mann, Bernd Nürnberger, Isa Paape, Petra Rothe, Anton Salzbrunn, Maria Scherrers, Dr. Sabine Schiffer, Magdalena Wagner, Pfarrer Matthias Wünsche, Christian Zwanziger
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Volle Listen bitte an senden: Werner Lutz, Nürnberger Straße 45, 91052 Erlangen Kontaktmail: einheiztext@t-online.de
Die Erlanger Hupfla erhalten als Mahnmal der Geschichte
Die Max-Planck-Gesellschaft plant auf dem Uni-Nordgelände den Bau eines "Zentrums für Physik und Medizin" (ZPM). Für diesen Neubau sollen die letzten Überreste der historischen Heil- und Pflegeanstalt ("Hupfla") abgerissen werden.
Bei dem Gebäude, das gegenwärtig noch von der Universität genutzt wird, geht es nicht nur um ein historisch erhaltenswertes Gebäude, sondern um eines, das Zeugnis ablegt über die Schrecken der NS-Zeit. So wurden im Rahmen der sogenannten T4-Aktion des Euthanasieprogramms von der Erlanger Heil- und Pflegeanstalt aus zwischen dem 1. November 1940 und dem 24. Juni 1941 insgesamt 908 Patienten (347 Männer und 561 Frauen) in Tötungsanstalten gebracht. Dabei stammten 531 aus der Erlanger Einrichtung, 377 aus karitativen Pflegeanstalten und den Vorläufern der Bezirkskliniken Ober- und Mittelfranken, die ab Oktober 1940 nach Erlangen verlegt worden waren.
Viele Jahrzehnte gerieten die Morde in unserer Stadt in Vergessenheit. Erst seit wenigen Jahren erinnern am Maximiliansplatz ein Gedenkstein an alle Opfer und Stolpersteine an die ermordeten jüdischen Patienten.
Wir, Unterzeichner dieses Aufrufes, fordern den kompletten Erhalt des Gebäudes Das Hupfla-Gebäude muss allein aus Gründen der historischen Verpflichtung erhalten bleiben und darf nicht aus wirtschaftlichen Gründen von der Abrissbirne geräumt werden! Wir fordern eine Generalsanierung des Gebäudes auf Kosten der Eigentümer sowie – neben der weiteren Nutzung durch die Universität – die Schaffung angemessener Räumlichkeiten zur öffentlichen Erinnerung und Begegnung, damit die durch Euthanasie getöteten Patienten in Erlangen nicht in Vergessenheit geraten. Wir fordern außerdem eine Gedenktafel mit der Anbringung aller Namen der Opfer.
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