Architekturgeschichte



Architekturgeschichte

Erlangen als Wegbereiter für das moderne psychiatrische Anstaltsbauwesen

Noch 1844 hatten führende deutsche Theoretiker das Königreich Bayern für sein rückständiges psychiatrisches Versorgungswesen belächelt.
Mit Fertigstellung der Kreisirrenanstalt Erlangen 1846 begann ein bautypologischer Wandlungsprozess.
Im ersten Schritt folgte Anstalt architektonisch panoptischen Grundsätzen.

Später folgten weitere Bauten nach einem Lernprozess im Anstaltswesen dem Raumkonzept einer Synthese von Pavillon- und Korridorsystem.

1901 zählte die Erlanger Anstalt zu der größten Einrichtung in Bayern.

Noch 1981 wurde das Anstaltsgebäude zu den erhaltungswürdigsten Kulturdenkmalen der Psychiatrie in Mitteleuropa gezählt.
In ihrer Grundstruktur bildeten die Gebäude der Erlanger Heil- und Pflegeanstalt (HuPflA) ein geschlossenes Ensemble bis zum Beginn der Abbrucharbeiten 1977.
Der Denkmalschutz war zu dieser Zeit noch jung.
Fasst die gesamte Anlage der HuPflA wurde abgerissen und das „Bezirkskrankenhaus“ am Main Donau Kanal 1978 neugebaut.
Die Psychiatrische Universitätsklinik blieb in ihren Räumlichkeiten.
1985 wurde die Kopfklinik fertiggestellt, und die Psychiatrische Klinik der Universität bezog den Neubau.

Als heute schmuckes Restdenkmal der einstigen Anlage aus Pavillion- und Korridorbauten blieb das Kopfgebäude als Verwaltungsbau bestehen, auch erst nach Besetzung durch die Studentenschaft und Abrissgegner, die so ihren Widerstand gegen den geplanten Abriss zeigten.

Weiters heute noch vorhanden:
die Direktorenvilla (hinter der Herz Jesu Kirche)
das nördliche Zentralgebäude im Gründerzeitstil, massiv aus Sandstein und Klinker gebaut, 166m lang



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