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historischer Hintergrund
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Entstehung – erster Bau Die Geschichte der ersten überregionalen Klinik (damals noch Kreisirrenanstalt) für Geisteskranke in Bayern, beginnt 1834–39 mit den Vorplanungen. Die Einweihung erfolgte 1846, gebaut als panoptische (aus dem griechischen: pan = all, optisch=sehen), kreuzförmige Anlage, eine für britische Gefängnisse entwickelte Idee, die eine zentrale Überwachung der „Insassen“ ermöglichte und so Kosten gespart wurden.
Weitere Neubauten Die rasch steigenden Patientenzahlen erforderten schnell zahlreiche An- und Neubauten, so dass das architektonische Konzept bereits bei der Eröffnung durchbrochen war. Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Hagen, 1859–1887 Klinikdirektor der Kreisirrenanstalt und Wegbereiter der klinischen Psychiatrie im 19. Jhdt., war neben Bernhard von Gudden einer der 4 Gutachter von Kg. Ludwig II.
Umbenennung in Heil- und Pflegeanstalt Erlangen Die Kreisirrenanstalt wird ca. 1910 in Heil- und Pflegeanstalt Erlangen umbenannt. Bis in das 20. Jhdt. hinein hatte die Einweisung in eine „Irrenanstalt“ für den Betroffenen nicht selten einen lebenslangen Anstaltsaufenthalt zur Folge. Zur Ruhigstellung verwendete man in Erlangen anfangs Zwangsjacken, Opium und kalte Duschen, später Dauerbäder in lauwarmem Wasser.
Zeit des Nationalsozialismus: Sterilisierungen und Euthanasieprogramm Mit Heilen und Pflegen hatte diese Anstalt gerade in der Zeit des Nationalsozialismus wenig zu tun. Hinter den Sandsteinmauern schrieb man ein dunkles Kapitel der Medizingeschichte. Die Anstalt wird zum „Tatort“. Das Phänomen „Geisteskrankheit“ sollte durch „Ausmerzung“ der Kranken beseitigt werden. In der Anstalt wurden Hunderte von Patienten zwangssterilisiert, 908 fielen der „Euthanasie“ zum Opfer im Tahmen des T4-Programms. Weitere 1600 Menschen (die genaue Zahl steht nicht fest) wurden auf sog. „Hungerstationen“ bis 1945 getötet.
Ermittlungsverfahren gegen die Verantwortlichen wurden, wie anderswo auch, bald eingestellt.
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